

Betriebsübernahme
1. März 2021
Hunkeler Fertigung AG übernimmt die Estermann Mechanik GmbH
Qualität und Tradition – von 1957 bis 2021
Qualität, Liefertreue und eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Partnern und Auftraggebern standen bei der Estermann Mechanik GmbH während Jahrzehnten an oberster Stelle. Per 1. März 2021 wurde die Geschäftstätigkeit infolge Pensionierung von Ruth und Alois Estermann eingestellt. Der Kundenstamm wird von der Firma Hunkeler Fertigung AG in Wikon übernommen. Mit der Hunkeler Fertigung AG wurde über Jahre eine sehr gute Zusammenarbeit gepflegt und Herr Marc Schön und sein Team werden Sie, geschätzte Partner und Kunden, in gewohnter Art und Weise betreuen.
Werkstatt mit langer Tradition regelt die Nachfolge
SCHÖTZ/WIKON Die Estermann Mechanik GmbH ist bekannt für ihre Qualitätsarbeit bei Kleinserien. Jetzt tritt das Unternehmerpaar Alois und Ruth Estermann-Pfister altershalber kürzer. Kundschaft und Know-how werden von der Hunkeler Fertigung AG in Wikon übernommen.
Kleinserien mit Losgrössen von einem bis 100 Stück: Solche fertigt die «Estermann Mechanik» in Schötz unter der Geschäftsleitung von Alois und Ruth Estermann-Pfister seit 39 Jahren an der Schötzer Ronstrasse. Mechanische Spezialteile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So etwa Wellen für den Seilbahnbau, rostfreie Sonderanfertigungen für die Chemiebranche und Lebensmittelindustrie oder kubische Fräs- und zylindrische Drehteile für die Maschinenindustrie. Ein Kleinbetrieb, auf dessen Hilfe auch Grossunternehmen seit Jahrzehnten setzen. Mit Grund. Flexibilität, Schnelligkeit und Präzisionsarbeit sind die Trümpfe der «Estermann Mechanik». Innert Stunden werden Aufträge erledigt. Unbürokratisch. Geht nicht, gibts nicht. Sind Konstruktionszeichnungen vonnöten, erstellt diese Alois Estermann eigenhändig. Der Schötzer ist ein Fachmann für den Bau von Prototypen. Kein Wunder, setzten etwa der Siemens-Konzern oder Rollstuhlweltmeister Marcel Hug auf die Tüfteleien von Alois Estermann und die Qualitätsarbeit seines Werkstatt-Teams.
Das Ende einer Ära
Nun stellt die «Estermann Mechanik» auf den 1. März ihre Geschäftstätigkeit ein. Alois, der in Schötz von 2003 bis 2008 als Gemeinderat und Sozialvorsteher wirkte, ist inzwischen 67, seine Frau, die in all den Jahre umsichtig die Administration und Buchhaltung führte, ist 65 Jahre alt. Das Unternehmerpaar will einen Gang zurückschalten. Ihre beiden Söhne haben andere Berufswege eingeschlagen: Stephan ist Leiter Services und Geschäftsleitungsmitglied bei der Hunkeler AG in Wikon, Christoph, Betriebstechniker TS, wirkt als Produktionsplaner bei der Stiftung Brändi. Zudem seien die Platzverhältnisse für eine langfristige Zukunft einer Werkstatt am heutigen Standort nicht ideal und eine kostspielige Erneuerung des Maschinenparks wäre angestanden, gibt Alois Estermann zu bedenken.
Hunkeler Fertigung AG übernimmt Kundschaft und Know-how.
Deshalb hat Alois Estermann die Nachfolge anders geregelt: Mit der Firma Hunkeler Fertigung AG in Wikon hat er eine Firma gefunden, welche die Ansprüche seiner bisherigen Kundschaft in der Teilefertigung abdecken wird. «Für die Kundschaft bedeutet dieser Schritt keine grossen Änderungen», sagt Marc Schön, Geschäftsführer der Hunkeler Fertigung AG. «Wir werden diese mit der gleichen kompetenten Kundenberatung, Dienstleistung und Qualität unterstützen, wie sie es sich von der Firma Estermann Mechanik GmbH gewohnt waren.» Die Hunkeler Fertigung AG ist ein eigenständiger Lohnfertigungsbetrieb der Hunkeler-Gruppe mit rund 40 Mitarbeitenden (darunter neun Lehrlinge), der sich auf Prototypen und Kleinserien spezialisiert hat. Zudem übernahm die Wikoner Unternehmung auch Estermanns wichtigste Stütze in der Werkstatt samt eines CNC-Bearbeitungszentrums und Spezialprogrammen. So bringt Norbert Bühler, der dem Betrieb bereits seit 36 Jahren die Treue hält, neu in der Hunkeler Fertigung AG sein Know-how und seine jahrzehntelange Erfahrung ein. Die letzten Jahre hat Alois Estermann im Hinblick auf seine Pensionierung natürliche Abgänge in der Belegschaft nicht mehr ersetzt. Daher ist jetzt keine einzige Entlassung nötig. «Dies war mir ein Herzensanliegen, durfte ich doch stetig auf gute Mitarbeiter zählen», sagt Alois Estermann. Einst war das Werkstatt-Team bis sechs Personen gross. Besonderes Augenmerk schenkte dabei Alois Estermann der Lehrlingsausbildung. 25 Polymechaniker bildete er in all den Jahren aus.
Jetzt freuen sich Alois und Ruth Estermann-Pfister auf eine geruhsamere Zeit. Vor allem auf Wanderungen, Velofahrten und vermehrte Aufenthalte an ihrem zweiten Zuhause am Comersee. Ganz aufgeben wird Alois Estermann seine Tüfteleien in der Werkstatt nicht. «Je nach Lust und Laune werde ich das eine oder andere Modell bauen oder Skulpturen anfertigen», sagt dieser, schmunzelt und fügt an: «Ein Handwerker bleibt ein Handwerker.»
Quelle: Willisauer Bote – 26. Feb. 2021 –art
